Sprachstandsermittung bei Kindern mit Migrationshintergrund
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Hintergrund

Circa ein Drittel der Kinder, die derzeit in Deutschland eingeschult werden, haben einen Migrationshintergrund. Aufgrund ihrer meist gegebenen Mehrsprachigkeit unterscheiden sie sich in ihrer sprachlichen Entwicklung von ihren einsprachig deutsch aufwachsenden Altersgenossen. Oft kann aber nicht auf die jeweiligen sprachlichen Besonderheiten der Schüler eingegangen werden und in der Folge entstehen massive Nachteile für die betroffenen Kinder. Um allen Kindern dieselben Perspektiven bieten zu können und Kindern mit Migrationshintergrund eine einfachere Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen, existieren bereits Förderangebote, die vor der Einschulung in Anspruch genommen werden können. Für eine optimale Förderung bedarf es jedoch klarer Vorstellungen von dem jeweiligen sprachlichen Leistungsstand der Kinder. Diese Notwendigkeit wird inzwischen auch von den Verantwortlichen in Bund und Ländern gesehen und mit hoher Priorität behandelt.

 

Problematik aktueller Sprachstandtests


Der Förderbedarf wird meist mittels Sprachtests gemessen, die isoliert einzelne sprachliche – zumeist grammatische – Merkmale prüfen. Nicht selten befinden sich die Kinder außerdem in einer für sie befremdlich wirkenden Situation. Als Folge erfassen viele der bestehenden Verfahren nur begrenzt, was eigentlich ermittelt werden soll: nämlich die Fähigkeiten des Kindes, in einer bestimmten Redesituation seinen Kommunikationspartner zu verstehen und sich selbst verständlich auf Deutsch auszudrücken. Als Bewertungsmaßstab dient stattdessen ein theoretisches Konstrukt, das vorgibt, was Kinder in einem bestimmten Alter im Hinblick auf ein eine bestimmte Teilfähigkeit beherrschen sollten. Das liegt zum Teil daran, dass Stichhaltige Befunde der Spracherwerbsforschung für das Alter von vier bis sechs Jahren bislang eher dünn gesät und auf einzelne sprachliche Merkmale beschränkt sind.
Damit können die bisherigen Ergebnisse der Grundlagenforschung nur begrenzt als Maßstab für ein Sprachstandsermittlungsverfahren herangezogen werden, welches die Kommunikationsfähigkeit in authentischen und damit komplexen erfassen möchte.


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